Montag, 11. September 2006

Bekenntnis.

Eigentlich sollte ich es dir im Stillen erzählen, in einem Moment, dessen Atmosphäre meinen Worten noch mehr Geltung verleiht.
Doch ich tue es hier. Ich tue es jetzt. Denn alle sollen es wissen:

Ich liebe dich.

Schon im allerersten Augenblick hat deine Ausstrahlung mich in ihren Bann gezogen.
Ich komme nicht umhin, meinen Blick zu heben und dir offen entgegenzustrahlen. Und du erwiderst mein Lächeln offen und ungeniert. Deine Menalität ist so anders als die derer, die ich bisher kennenlernte. Keine unausgesprochenen Gedanken, keine falsche Scheu - bei dir weiß ich, woran ich bin.

Nur dir gelingt es, in mir ein positives Gefühl von Unterlegenheit zu erzeugen, das Gefühl nicht zu genügen und doch erwünscht zu sein. Zu dir kann ich aufschauen ohne mich klein zu fühlen und von dir kann ich lernen, was niemand sonst mich lehren kann.

Was dich ausmacht ist so wunderbar, dass all meine Worte nicht auszureichen scheinen, mich dir zu erklären.
Doch soviel soll gesagt sein:

Es ist offensichtlich, dass wir füreinander bestimmt sind. Eine kurze Weile muss ich mich noch gedulden, bis ich mein Leben mit dir verbringen kann, doch ich werde dafür sorgen, dass das Warten bald ein Ende hat. Und dann werde ich zu dir kommen und mit dir und in dir und wegen dir glücklich sein.

München, die schönste Stadt der Welt.

Bierchen

Sonntag, 3. September 2006

Unterwegs.

Im Zug von Stuttgart Richtung München und jede Menge Zeit für Gedanken, die ungelenkt gedacht werden, für Träume, die unzensiert geträumt werden, für Spinnereien die unausgesprochen gesponnen werden und für Pläne, die unbewertet geplant werden.

Der junge Mann auf dem gegenüberliegenden Sitz, der mit geschlossenen Augen der Musik seines mp3-Players lauscht und dessen Dreitagebart eher von Müdigkeit als von lässigem Auftreten zeugt, ist genauso wie die schicke Frau aus Österreich schräg gegenüber, die in dem schmutzigen Fenster vor der dunklen Nacht ihr Spiegelbild betrachtet und ebenso wie der Bundeswehrsoldat mit den raspelkurzen Haaren und den zittrigen Händen eine Reihe weiter hinten auf der Reise durch oder mit oder zu sich selbst. Faszinierend ist die Überlegung, wer wohl gerade welches Abenteuer erlebt – ganz für sich alleine, ohne Mitreisende.

Der Zugführer meldet den nächsten Bahnhof, die Wagen halten in Ulm. Für einen kurzen Moment kreuzen sich die imaginären Wege aller im Lauschen der Stimme aus dem Lautsprecher, um sich dann sofort wieder zu trennen und den Reiseweg einsam fortzusetzen bis zur Ankunft in München.
Und an Gleis 19 werden dann aus identitätslosen Reisenden Freunde, Geschwister, Kinder oder Partner, die begrüßt, umarmt und geküsst werden oder die auf schnellstem Wege den Ort aufsuchen, an dem vertraute Menschen darauf warten, an ihrer Reise teilhaben zu dürfen.

Freitag, 1. September 2006

Eine Etappe auf der Suche nach dem Sinn.

Wenn man sich nach einem langen Weg durchgerungen hat, sich mit dem Schicksal auseinanderzusetzen und sich mit ihm auszusöhnen, wenn man irgendwann morgens aufwacht und in der Lage ist, sich über das Prasseln der Regentropfen zu freuen und darin genauso wie in dem knapp verpassten Bus den Inbegriff des puren Lebens zu entdecken, wenn man gerade erst an diesem Punkt angelangt ist und dann erfährt, dass jetzt ein ehemaliger Mitschüler mit einer Chemotherapie gegen das Schicksal kämpft, dann fängt man an, den Glauben zu verlieren...

Donnerstag, 24. August 2006

Oh yeah.

It's DONE!

Dienstag, 22. August 2006

Blockiert.

Übermorgen um 12:00 Uhr muss an der Tür von B341 mein Final Essay "Written versus Spoken Language" stecken. Ich dachte, ich hätte konzeptionell gut vorgearbeitet und müsse nur noch Vorgedachtes runtertippen.

Pustekuchen.
Ich sitze seit 9 Uhr heute morgen an meinem Schreibtisch und hab genau eine von acht Seiten produziert. Oh - und das Deckblatt.

Gerade hab ich mich dabei ertappt, meine Haarspitzen statt die beiden Texte zu analysieren und mir darüber Gedanken zu machen, wie lange es wohl noch dauert, bis die Strähnchen endlich komplett rausgewachsen sind. Und ob ich in München übernächste Woche mal zu dem Frisör gehen soll, den T. entdeckt hat. Und ob ich eigentlich ne Tussi bin, weil ich über so was nachdenke. Und bin dann zu dem Schluß gekommen, dass ich keine Tussi bin, weil sonst die Strähnen in den Haaren gar nicht dazu gekommen wären, rauszuwachsen. Und dann ist mir aufgefallen, dass ich nicht nur über Dinge nachdenke, die die Welt nicht interessiert, sondern auch noch kostbare Zeit verplempere, in denen ich schon eine Textstelle mehr hätte analysieren können. Und dann hab ich augenrollend meine Haarspitzen Haarspitzen sein lassen und angefangen, einen sinnlosen Blogbeitrag zu schreiben. Was ich gerade immernoch tue und von der Panikattacke überfallen werde, den Abgabetermin übermorgen, 12:00h B341 nicht einhalten zu können. Was mich nicht daran hindert, mir mal eben grade noch meine Gitarre zu schnappen und kurz auszuprobieren, ob ich den Griffwechsel von e nach F nicht irgendwie schneller hinbekomme. Und danach müsste ich eigentlich auch noch einkaufen gehen, weil mir gerade einfällt, dass mein Kühlschrank ja total leer ist...und...

Sonntag, 20. August 2006

Unverschämt.

Schon wieder eine Anekdote von einem Job - aber die kann ich mir echt nicht verkneifen:

Da veranstaltet ein Trierer Unternehmen ein Event für seine Kunden und die, die es mal werden sollen, spendiert eine super schöne Location, leckeres Essen en masse, Getränke in alle Variationen selbstverständlich dazu, Kinderbelustigung mit riesen Sandkasten, Kinder-Baggern, Schminkaktion, Riesen-Lego etc., mehr als sieben Stunden Musik von Liveband und DJ, Verlosung von Ballonfahrten und einfach einen herrlichen Tag für Familien, die sonst nur wenig Zeit für sich selbst haben.

Die anwesenden Gäste haben Geld zum Sch..., die einen fast alle im Besitz eines schicken Neubaus in einem der exklusivsten Trierer Wohnviertel, die anderen Architekten, Versicherungsagenten und dergleichen.
Viele Anekdoten des Tages vernachlässige ich an dieser Stelle, wenn ich sie erzählen würde, würden sie aber folgendes Bild komplettieren:

Ich sehe zu später Stunde, wie ein kleiner Racker einen der Kinderbagger am oberen Ende des Geländes unter der Absperrung durchhievt. Ich denke 'Nee, ne?!' und renn dem Pimpf hinterher. Beim Näherkommen merke ich, dass er höchstens 6 ist und denke 'Naja, weiß er sicher Recht und Unrecht in diesem Fall noch nicht zu unterscheiden' und sage zu ihm "Du, den Bagger musst aber hier lassen, der gehört dir ja nicht. Komm, ich nehm ihn wieder mit."
In dem Moment checke ich, dass der Kleine gar nicht alleine ist, sondern seine Mutter zwei Meter weitersteht. Sie schaut mich absolut verächtlich an und sagt zu ihrem Sohn "Na dann lass ihn halt hier...".

Der Junge tut mir leid. Ich vermute, er wird in einem privilegierten Haushalt aufwachsen, den Ehrgeiz und Erfolg seiner Eltern vorgelebt bekommen und später versuchen, in deren Fußstapfen zu treten. Und das mit einer Erziehung, die ihn gelehrt hat, dass man sich das, was man gerne haben möchte, einfach mitnehmen kann. Ohne Rücksicht auf Recht oder Unrecht und ohne Rücksicht auf andere.

Und da fragt sich noch einer, wie eine Ego-Gesellschaft entsteht...

Donnerstag, 17. August 2006

Witness.

Darüber bin ich heute beim Surfen gestolpert und möchte es gerne teilen: Fotografische Meisterwerke von James Nachwey.
Ich möchte nicht viel dazu sagen, die Bilder sprechen für sich. Aber: Wir sollten uns öfter der Tatsache bewusst werden, wie gesegnet wir sind. Zuhause vorm Rechner mit schnellem DSL-Zugang zu sitzen, gleich ins kuschelige Bett zu kriechen und morgen primär mit dem Problem konfrontiert zu sein, keine Lust auf die Bib zu haben. Wie lächerlich.

Dienstag, 15. August 2006

Panem et circenses.

Es ist vollbracht. Brot und Spiele 2006 in Deutschlands ältester Stadt ist vorbei, ich habe das Wochenende überlebt.

Als Kassenaufsicht (das klingt bescheuert) in den Kaiserthermen hab ich zig Kassen abgerechnet und neu bestückt, zig Kassierer gebrieft, den Ticketverkauf im Blick gehalten und Besucherzahlen hoch gerechnet, hunderte Kindertickets gezählt, mit uneinsichtigen Besuchern diskutiert (ist es so unverständlich, dass man mit Samstags-Tickets nicht Sonntags die Veranstaltung besuchen kann??) und ich weiß nicht wie viele Kilometer zwischen den beiden Eingängen auf dem Gelände zurückgelegt. Wäre ich nach gelaufenen Kilometern statt nach geleisteten Stunden bezahlt worden, wäre ich jetzt sicher reicher.

Nachdem die "Brot und Spiele"-Wochenenden in den vergangenen beiden Jahren verdammt unangenehm stressig waren, ging dieses Wochenende überraschend gut vorbei. Stressig war's zwar auch dieses Mal ganz ordentlich, aber entweder halte ich mittlerweile mehr aus (ohje, ob Piestys Liste noch um den Punkt Streßresistenz erweitert werden sollte?) oder es war ganz einfach wirklich besser. Egal wie - ich bin trotzdem froh, dass es vorbei ist. 56 Stunden innerhalb von vier Tagen zu arbeiten ist nämlich ganz schön hart.

Als ich gestern abend, nachdem alles abgerechnet und der Bürocontainer abgeschlossen war, nach Hause geschlurft bin habe ich mit Erstaunen festgestellt, dass man tatsächlich im Gehen einschlafen kann. Das hat mich amüsiert. Und auch die Tatsache, dass ich die Treppe zur Wohnung hochgestolpert bin, als wäre ich betrunken und mich im Bad vor dem anstrengenden Zähneputzen "nur mal kurz" auf den Badewannenrand gesetzt hab und dann wegen Wegnicken fast vorwärts runtergefallen bin, hat mich amüsiert. Allerdings nur innerlich - die Mundwinkel hochzuziehen war zu anstrengend.

Jetzt habe ich erst mal genug gearbeitet und kann mich meinen drei Hausarbeiten widmen, die ich noch zu schreiben habe. Morgen früh geht's also direkt in die Bibliothek und erst Ende September oder Anfang Oktober werde ich mich wieder unter die arbeitende Bevölkerung mischen, bevor das Wintersemester anfängt.

Ich hätte es während und vor allem nach meiner Ausbildung nicht gedacht, aber es ist tatsächlich so, wie viele Menschen es mir vorausgesagt haben: "Während des Studiums wird dir die Praxis fehlen."
Das "Machen": Rumlaufen, aktiv sein, Ansprechpartner sein, Bescheid wissen, reagieren müssen, mit Lieferanten diskutieren, Kunden pampern, produktiv sein. Vorm Studium habe ich mich auf die Theorie gefreut, jetzt während des Studiums fehlt mir dir Praxis. Was nicht heißt, dass ich unzufrieden bin. Aber während Brot und Spiele habe ich gemerkt, dass ich es bei allem Streß genieße, mit anzupacken und Wissen anzuwenden. Ich hoffe sehr, später einen Job zu finden, in dem ich bereits vorhandenes Wissen anwenden und mich trotzdem ständig weiterbilden kann.

Miss Whatever

"Das ist meine Weltanschauung, wer aber die gegenteilige hat kann weise sein, sagt der Weise. Das ist meine Weltanschauung, und wer eine andere hat ist ein Tor, sagt der Tor." (Marie Freifrau von Ebner-Eschenbach, 1830 - 1916)

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