Sonntag, 20. August 2006

Unverschämt.

Schon wieder eine Anekdote von einem Job - aber die kann ich mir echt nicht verkneifen:

Da veranstaltet ein Trierer Unternehmen ein Event für seine Kunden und die, die es mal werden sollen, spendiert eine super schöne Location, leckeres Essen en masse, Getränke in alle Variationen selbstverständlich dazu, Kinderbelustigung mit riesen Sandkasten, Kinder-Baggern, Schminkaktion, Riesen-Lego etc., mehr als sieben Stunden Musik von Liveband und DJ, Verlosung von Ballonfahrten und einfach einen herrlichen Tag für Familien, die sonst nur wenig Zeit für sich selbst haben.

Die anwesenden Gäste haben Geld zum Sch..., die einen fast alle im Besitz eines schicken Neubaus in einem der exklusivsten Trierer Wohnviertel, die anderen Architekten, Versicherungsagenten und dergleichen.
Viele Anekdoten des Tages vernachlässige ich an dieser Stelle, wenn ich sie erzählen würde, würden sie aber folgendes Bild komplettieren:

Ich sehe zu später Stunde, wie ein kleiner Racker einen der Kinderbagger am oberen Ende des Geländes unter der Absperrung durchhievt. Ich denke 'Nee, ne?!' und renn dem Pimpf hinterher. Beim Näherkommen merke ich, dass er höchstens 6 ist und denke 'Naja, weiß er sicher Recht und Unrecht in diesem Fall noch nicht zu unterscheiden' und sage zu ihm "Du, den Bagger musst aber hier lassen, der gehört dir ja nicht. Komm, ich nehm ihn wieder mit."
In dem Moment checke ich, dass der Kleine gar nicht alleine ist, sondern seine Mutter zwei Meter weitersteht. Sie schaut mich absolut verächtlich an und sagt zu ihrem Sohn "Na dann lass ihn halt hier...".

Der Junge tut mir leid. Ich vermute, er wird in einem privilegierten Haushalt aufwachsen, den Ehrgeiz und Erfolg seiner Eltern vorgelebt bekommen und später versuchen, in deren Fußstapfen zu treten. Und das mit einer Erziehung, die ihn gelehrt hat, dass man sich das, was man gerne haben möchte, einfach mitnehmen kann. Ohne Rücksicht auf Recht oder Unrecht und ohne Rücksicht auf andere.

Und da fragt sich noch einer, wie eine Ego-Gesellschaft entsteht...

Miss Whatever

"Das ist meine Weltanschauung, wer aber die gegenteilige hat kann weise sein, sagt der Weise. Das ist meine Weltanschauung, und wer eine andere hat ist ein Tor, sagt der Tor." (Marie Freifrau von Ebner-Eschenbach, 1830 - 1916)

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