Donnerstag, 10. August 2006

Das wär er gewesen.

Das wär DER große Tag gewesen. Ich hab ihn schon eine ganze Weile gefürchtet und Frust schiebend mit guter Musik von Pohlmann (Ja, ich hab mir jetzt das Album gekauft. Kleiner Trost-Endorphinschub) und Clueso im Wohnzimmer meiner Eltern verbracht.

Am 31. November 2005 hatte ich zwei Tickets für Robbie Williams in Köln ergattert - nachts um zwei nach zwanzigtausend Server- und Nervenzusammenbrüchen. Nachdem ich dann als stolze Ticketbesitzerin schon angefangen hatte, die Tage bis zum 09. August 2006 zu zählen, musste ich die kostbaren Stücke dann wegen dieser unglaublichen Aktion im Juni wieder verkaufen. Apokalypse. Ungelogen.

Das wär er also gewesen - gestern - der große Tag. Ich habs mir nicht angetan, Konzertberichte oder begeisterte Faneinträge in diversen Foren zu lesen. Hab mir nochmal meine Fotos angeschaut, die ich in der Arena auf Schalke 2003 geschossen hatte, und mich damit getröstet, dass solche Fotos dieses Mal wohl nur mit sehr viel Glück wieder entstanden wären. Deshalb schwelge ich also in älteren Erinnerungen und sag mir: Schön wars gewesen. Und so schön wärs nicht mehr geworden.

let-me-entertain-you handsome-man yiiha

Sonntag, 6. August 2006

Arbeiten kann so schön sein.

Letztes Wochenende habe ich richtig gutes Geld verdient - und hatte richtig viel Spaß dabei. Ich hatte kurzfristig einen Einsatz als Hostess auf der World Series by Renault 2006 auf dem Nürburgring zugesagt und habe das letzte Wochenende deshalb in der tiefsten Eifelprovinz verbracht.
Wir Hosts (ja, es waren immerhin 10% männliche Kollegen dabei) und Hostessen waren direkt an der Rennstrecke im 4-Sterne Dorint Novotel Hotel untergebracht und ich hab mich dort herrlich über mich selbst amüsiert. Ich bin von meiner kindlichen Begeisterung gar nicht mehr runtergekommen: der coole Glasaufzug mit Blick über die Rennstrecke, das unglaublich schicke Hotelzimmer mit der perfekten Bettdecke, die geniale Dusche, in der man spazierengehen konnte, das leckere Essen, mit dem wir rund um die Uhr gemästet wurden und vor allem: nix dafür bezahlen, sondern bezahlt werden.

Ich hatte Glück mit meiner Einteilung: K. und ich wurden im Formel-1-Zelt eingesetzt, wo wir den Kindern und den kindgebliebenen Erwachsenen die Playstation in den F1-Konsolen erklärt, Streithähne auseinandergenommen, Postkarten verteilt, Fragen beantwortet, Tränen getrocknet, Aufpasser gespielt, Eisesser rausgeworfen und dauergelächelt haben. Zwischendurch schien die Zeit zwar immer mal wieder stehen zu bleiben und die beiden Tage waren mit Arbeitszeiten von 7:30 - 18:00 ganz schön lang - trotzdem war es grandios und ich wäre gern noch ein paar Tage länger geblieben.

Ich habe an dem Wochenende aber auch für mich selbst etwas gelernt: Nach meinem Studium will ich versuchen, die Veranstaltungsbranche zu meiden. Mir ist das alles viel zu surreal: Da wird für ein paar Tage eine kleine Welt erschaffen mit allem, was dazugehört. Die Veranstaltungsfläche wird mit einer kompletten Infrastruktur ausgestattet, aus der ganzen Welt kommen Menschen zusammen, die sich vorher noch nie gesehen haben, die während der Veranstaltung dann als Kollegen plötzlich das freundschaftlichste und innigste Verhältnis haben und die nach der Veranstaltung dann wieder auseinandergehen, ohne sich dafür zu interessieren, wohin die anderen gehen und was sie dort tun. Die Infrastruktur wird wieder abgebaut und am Tag nach der Veranstaltung scheint die ganze kleine Welt des Events nie existiert zu haben. Im besten Falle haben sich nach einiger Zeit höchstens die Umsatzzahlen gesteigert. Das ist echt nicht meine Welt.
Darüber hatte ich mich mit meiner Zimmernachbarin A. unterhalten und sagte zu ihr, dass ich einige der Kolleginnen mit Vorsicht genieße, weil ich die überschwengliche "Herzlichkeit" befremdlich finde. Sie hat das bestätigt und meinte, ich sei anders, denn bei mir wisse man, woran man ist. Das war das schönste Kompliment, das ich an diesem Wochenende bekommen habe und hat mich verdammt beruhigt. Denn so wie viele, die in dieser Branche arbeiten, möchte ich niemals werden.

Ach ja, und noch ein Hinweis für die Männerwelt: Wenn euch eine junge Dame eine Postkarte oder einen Flyer oder sonst irgendein Druckerzeugnis in die Hand gibt: Egal wie nett sie euch anlächelt - der Spruch "Und wo steht da deine Telefonnummer?" ist nicht originell. Auch nicht in Variation. Bitte merken.

Dienstag, 1. August 2006

Angepisst.

Die sch*** f*** Nachbarskatze hat in meine Reisetasche gepisst. Die werd ich ich jetzt mitsamt Inhalt in die Mülltonne kloppen müssen, um dem grausamen Tod durch übermäßigen Ekel zu entgehen.
Ich gesteh es nur ungern, aber wenn mir dieses Vieh nochmal über den Weg läuft, werde ich leider meine gute, tierliebe Erziehung vergessen und sie der Tasche hinterher in die Tonne treten.
Boah, ich bin sowas von... angepisst.

Samstag, 29. Juli 2006

Grandioser Musiker.

Manchmal hat Arbeiten - neben einem halbwegs ausgeglichenen Kontostand - auch sein Gutes:
Beim Flyerverteilen gestern während des Sasha-Konzerts in den Kaiserthermen kam ich in den Genuß der Openers "Pohlmann".
Ein Mann mit einer Akustik-Gitarre und Verstärker auf der Bühne und es hätte nicht mehr unter die Haut gehen können. Grandiose Musik, pfiffige Texte, charakterstarke Stimme: Ich schätze, mein Lohn für die zwei Stunden Arbeitseinsatz wird direkt investiert in das neue Album "Zwischen Heimweh und Fernsucht".
Unbedingt mal reinhören!!

Edit: Hier das aktuelle Video "Wenn jetzt Sommer wär".

Freitag, 28. Juli 2006

Oh what a night.

Vor fünf Minuten bin ich nach Hause gekommen von der mit Abstand amüsantesten Nacht seit langem.

Das Semesterabschlussfeiern mit den MeWis an der Mosel war super. Tolle Leute, lecker gegrillt, lecker getrunken, klasse unterhalten, viel gelacht... leider sind die meisten viel zu früh gegangen und haben das Beste verpasst.

Nachdem nämlich so ziemlich alle gegangen waren und die letzten Alkoholopfer nach Hause verfrachtet wurden, haben J., K. und ich uns auf dem Heimweg überlegt, dass ein Absacker im Zappo noch geht. Das hatte aber schon zu. Eigentlich. Lieb fragen hilft aber ja oft und deshalb haben wir doch noch was Leckeres bekommen. Danach mussten wir dann aufs Chrom ausweichen. Da gabs nochn Bierchen - aber kein Frühstück. Das haben die einfach abgeschafft... Ohne Frühstück um halb vier ins Bett geht aber natürlich nicht, vor allem nicht nach Feierei seit sieben. Also mal in die Fußgängerzone, ob nicht doch noch jemand noch oder schon wieder was Essbares für uns hat.

Die zwei Kerle mit dem Döner, die uns entgegenkamen und auf der Suche nach Party waren haben wir dann mit zurück zum Dönermann genommen und eklig gefrühstückt. Hmm lecker Döner. Mit gaaaanz viel Fleisch. Extra für J.

Dann mussten wir den beiden neuen Bekannten D. und H., die zu Besuch in Trier waren, den spektakulären Viehmarkt zeigen und haben dort K. und Eselskind getroffen, die dann auch spontan entschieden haben, doch noch nicht nach Hause zu gehen. Da waren es schon sieben.

Aufm Viehmarkt wurds dann erst so richtig witzig. Wir haben für das Fach Medienwissenschaft eine Erhebung gemacht, wie locker die Trierer Partygänger nach durchfeierter Nacht auf dem Heimweg noch sind und dabei viele viele neue Menschen kennen gelernt. Zwischenzeitlich waren wir sogar zu zehnt.

Ergebnisse dieser abendlichen nächtlichen morgendlichen Erhebung sind folgende:

1. Ab halb neun fällt die Hosenpflicht.

2. J. ist definitiv nicht meine Queen des Abends - sie hat die Hälfte von ihrem Döner mit Fleisch und mit Fleisch und mit Fleisch und mit Soße einfach weg geworfen.

3. An Boobs- und Bettag muss man in die Kirche gehen, da lernt man Sachen fürs Leben.

4. Es ist unfassbar einfach, im erzkonservativen, katholischen Trier lockere Menschen kennenzulernen wie zum Beispiel H. vom Campus 2.

5. Noch unfassbar einfacher ist es, wildfremde Männer dazu zu bringen, ihre Unterwäsche zu präsentieren.

6. "My humps" muss für alle Zeiten von meiner Playlist gelöscht werden - keine Black Eyed Peas dieser Welt können es so genial performen wie J.

7. Vom 01.-03.09. muss man in die Nähe von Koblenz zu irgendeinem Festival fahren. Infos dazu unter spack.info (ich gebe nur weiter was uns gesagt wurde, garantiere für nix)

8. Die Kehrmänner sind total nett. Kehren einen aber trotzdem weg, wenn man nicht aus dem Weg geht.

9. In Trier ist während der Woche nachts sehr wohl was los. Selbst ist die Frau.

Selten so viel auf einmal gelacht wie heute Nacht. Das wird schwer zu toppen.
Und auf dem Weg in mein kuschliges Bett hab ich im Treppenhaus einen Glückspfennig aus D-Mark-Zeiten gefunden.

Ich werd gleich sowas von gut schlafen.

Mittwoch, 26. Juli 2006

Endspurt.

Die hassgeliebte Sommerhitze und der (Prüfungs-)Stress zum Ende der Vorlesungszeit hinterlassen Spuren. Und es ist so unglaublich beruhigend, zwischen Hörsaal und Sekretariat, Seminarraum und Mensa so vielen so verwirrten Menschen über den Weg zu laufen und zu merken, dass man mit seiner eigenen (verbalen) Unzurechnungsfähgkeit nicht alleine ist.

Montag, 24. Juli 2006

So jung und schon so weise.

Heute in der Mensa haben wir über Beziehungen im Allgemeinen und Beziehungsunfähigkeit im Speziellen diskutiert. Keine Ahnung, wie wir zu dieser Tageszeit in dieser unglaublich besinnlichen Atmosphäre auf dieses Thema gekommen sind. Jedenfalls haben wir uns - oder zumindest mich - mit unserer unglaublichen Weisheit verdammt beeindruckt. Und der Erfahrungsschatz erst. In DEM Alter. Wo soll das denn noch hinführen?!

Die genialste Anekdote aus der Schatzkiste der pubertären Verführungskünste war - in Kurzform - diese:
Da kommt der Typ, den sie schon länger gut fand auf dieser Party mit einem andern Mädel an der Hand die Treppe runter. Da dachte sie sich: So nicht! Geht hin, nimmt den Kerl an der anderen Hand, funkelt die Konkurrentin an, die zieht ohne ein Wort ab, sie knutscht mit dem Kerl, kurz drauf stürzt er (nicht auf der Party!) und verliert sein Gedächtnis. Für ein paar Tage zumindest.
Was hab ich gelacht!

Nachdem wir uns dann kurz im Philosophieren über die Beziehungsängste von heute und die Unbeschwertheit der ersten Erfahrungen von früher verloren hatten, hat DeDe das ganze herrlich auf den Punkt gebracht:
Die Unbeschwertheit von damals gepaart mit dem Selbstbewusstsein von heute....: Yiiiha!!!

Immerhin haben wir dann aber auch eine halbwegs sinnvolle Erkenntnis aus dem Gespräch gezogen:
Eine in der kleinen Runde konnten wir davon überzeugen, dass Beziehungsunfähigkeit als solche nicht existiert, sondern dass es höchstens unterschiedliche Definitionen des Begriffs "Beziehung" gibt. Und wenn nun blöderweise zwei tolle Menschen aufeinander treffen, die Beziehung jeder für sich auf eine andere Art definieren, dann funktioniert die Sache halt nur mit Kompromissen. Oder gar nicht. Was dann aber nichts mit Unfähigkeit des einen oder des anderen zu tun hat.


Edit:
Ich schätze, das war mein Wort zum Sonntag. Oder Dienstag. Wie auch immer... Was tut man nicht alles, um sich vorm Lernen zu drücken.

Mittwoch, 19. Juli 2006

P.S.:

Es ist dann jetzt später Abend.
Und der Cursor blinkt hinter der unglaublich kreativen Überschrift "Essay: Exkursion ins Deutsche Filmmuseum in Frankfurt am Main".
Seit ungefähr einer halbe Stunde ist es draußen etwas kühler als Zimmertemperaturhitze. Und mein Kopf ist immer noch leer.
Hier schon mal vorab eine aufrichtige Entschuldigung an den Prof, der morgen meine geistlosen Worte (hoffentlich) zu lesen bekommt. Ich hab mein Bestes gegeben.

Gefühlte 57°C.

Mir ist heiß. Und ich mag gar nicht daran denken, dass erst heute abend ab 22:00h der erste frische Luftzug durch die geöffneten Fenster und Türen in die Wohnung ziehen wird.

Im Bus von der Uni runter in die Stadt war es heißer als in der Sauna. Ich glaube, ich habe noch nie so viele Menschen so sehr schwitzen sehen und ächzen hören. Aber die Fenster kann man ja nicht öffnen - denn der Bus ist ja klimatisiert. Das sagt zumindest der Schriftzug auf den Fenstern. Vielleicht sollten die SWT es den Londonern gleichtun und wenigstens mal die Busdächer weiß streichen. Das dürfte mindestens so effektiv sein, wie diese dubiosen Bus-Klimaanlagen.

Jaja, und ich weiß auch, dass das keinen interessiert, ich muss mich gerade einfach nur mitteilen. Weil ich seit zwei Stunden versuche produktiv zu sein und so langsam einsehen muss, dass das bis zum späten Abend nicht funktionieren wird. Was bedeutet, dass ich meinen Essay, den ich morgen früh abgeben muss, im Halbschlaf schreiben werde. Was wiederrum auch gar nicht schlimm ist, denn dann bekomme ich wenigstens die spärlichen paar Stunden angenehme Frische mit, die diese heißen Tage zu bieten haben.

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