Montag, 24. Juli 2006

So jung und schon so weise.

Heute in der Mensa haben wir über Beziehungen im Allgemeinen und Beziehungsunfähigkeit im Speziellen diskutiert. Keine Ahnung, wie wir zu dieser Tageszeit in dieser unglaublich besinnlichen Atmosphäre auf dieses Thema gekommen sind. Jedenfalls haben wir uns - oder zumindest mich - mit unserer unglaublichen Weisheit verdammt beeindruckt. Und der Erfahrungsschatz erst. In DEM Alter. Wo soll das denn noch hinführen?!

Die genialste Anekdote aus der Schatzkiste der pubertären Verführungskünste war - in Kurzform - diese:
Da kommt der Typ, den sie schon länger gut fand auf dieser Party mit einem andern Mädel an der Hand die Treppe runter. Da dachte sie sich: So nicht! Geht hin, nimmt den Kerl an der anderen Hand, funkelt die Konkurrentin an, die zieht ohne ein Wort ab, sie knutscht mit dem Kerl, kurz drauf stürzt er (nicht auf der Party!) und verliert sein Gedächtnis. Für ein paar Tage zumindest.
Was hab ich gelacht!

Nachdem wir uns dann kurz im Philosophieren über die Beziehungsängste von heute und die Unbeschwertheit der ersten Erfahrungen von früher verloren hatten, hat DeDe das ganze herrlich auf den Punkt gebracht:
Die Unbeschwertheit von damals gepaart mit dem Selbstbewusstsein von heute....: Yiiiha!!!

Immerhin haben wir dann aber auch eine halbwegs sinnvolle Erkenntnis aus dem Gespräch gezogen:
Eine in der kleinen Runde konnten wir davon überzeugen, dass Beziehungsunfähigkeit als solche nicht existiert, sondern dass es höchstens unterschiedliche Definitionen des Begriffs "Beziehung" gibt. Und wenn nun blöderweise zwei tolle Menschen aufeinander treffen, die Beziehung jeder für sich auf eine andere Art definieren, dann funktioniert die Sache halt nur mit Kompromissen. Oder gar nicht. Was dann aber nichts mit Unfähigkeit des einen oder des anderen zu tun hat.


Edit:
Ich schätze, das war mein Wort zum Sonntag. Oder Dienstag. Wie auch immer... Was tut man nicht alles, um sich vorm Lernen zu drücken.

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Jo Pütz - 24. Jul, 22:47

interessant, interessant ...

wenn Ihr erlaubt, werde ich im WS häufiger mit Euch in der Mensa schnabulieren. Da tun sich Erkenntniswelten auf, da kann ich noch einiges partizipieren. :-)

Miss Whatever - 24. Jul, 22:59

Du bist herzlich eingeladen ;).
Jo Pütz - 24. Jul, 23:06

na da freu ich mich ...

noch viel mehr auf 's WS. :)

Wenn wir dann nur nicht wieder im vernebelten, regnerischen, düsteren, tristen Herbst weilen müßten. Und die Mädels sind wieder mehr bedeckt.

Naja, ab morgen ist erstmal Sommer, Sonne, Sorgenfreies Leben angesagt. Yiiiippie! :-)
0700fabsen00 - 25. Jul, 11:10

Lisa, noch war Montag ;)
Und ich sage Beziehungsunfähigkeit gibt es doch.

Meine These:
Die anonyme Großstadt fördert Beziehungsunfähigkeit, und mehrt Bindungsangst.
Im Umkehrschluss führt sie, hatt man sich doch ÜBERwunden und GEbunden zu erhöhter Verlustangst und Festhaltekrämpfen auf Grund der Seltenheit.

Miss Whatever - 26. Jul, 22:51

Wohle das Wort zum Dienstag - das Wort zum Sonntag wird ja schließlich auch samstags übertragen ;o)!
Chia (Gast) - 25. Jul, 15:23

ich muss hier auch für die beziehungsunfähigkeit plädieren.

ich begründe anders, komme aber zum selben schluss -

durch gesammelte erfahrungen (und die entstandenen verletzungen) verliert man die fähigkeit sich auf jemanden einzulassen. je älter wir werden und je mehr wir "beziehungen" erlebt haben, desto höher steht die chance verletzt worden zu sein. um sich vor erneuter verletzung zu schützen wird verkopft und rationalisiert. so weit bis man eingetlich von dem gefühl nicht mehr viel übrig hat - glück gehabt, jetzt muss man sich ja nicht binden!
klar man "beziehung" für sich anders definieren, hat aber nichts mit der unfähigkeit zu tun, überhaupt einen menschen an sich heran zu lassen! den intimität ist meiner meinung nach in jeder definition von "beziehung" enthalten.

Jo Pütz - 25. Jul, 18:13

sehr schön verbalisiert, Chiara :)

genauso hätte auch ich es auszudrücken versucht. Jede Deiner Zeilen, mehr noch jedes Wort stimmt.

Danke Dir dafür, unbekannterweise ;)

Baut sofort wieder auf nach der PoolBarthy (Insider ;) ...

auch wenn DAS jetzt megaparadesk klingen mag ... :-)
Miss Whatever - 26. Jul, 21:28

Zwei Paar Schuhe.

Ich definiere Beziehungsunfähigkeit für mich aber anders. Meiner Meinung nach ist jemand, der beziehungsunfähig ist nicht in der Lage, eine bereits exisiterende Beziehung aufrecht zu erhalten - aus welchen Gründen auch immer. Ob das an - wie Fabsen meinte - Ausbrechen aus "Festhaltekrämpfen" des anderen liegt, an zu großer Freiheitsliebe oder dem Unwillen, Rechte und Pflichten (das klingt furchtbarer, als ich es meine) anzuerkennen sei dahin gestellt.

Dies ist für mich etwas anderes als die von dir, Chia, angesprochene Angst davor, sich überhaupt erst auf eine Beziehung einzulassen. Beim Thema BeziehungsANGST stimme ich dir und Fabsen nämlich vollkommen zu. Die Erfahrungen, die man im Laufe der Zeit macht prägen natürlich und machen es schwierig, sich unbedarft und unverkopft auf neue Risiken einzulassen. Und als Risiko wird es ja schließlich dank eben dieser Erfahrungen angesehen, sich einem Menschen zu öffnen und sich verletzbar zu machen.

Aber hat man diese Beziehungsangst überwunden - und daran kann man als reflektierter Mensch meiner Meinung nach arbeiten - gibt es eine BeziehungsUNFÄHIGKEIT wie ihr sie beschreibt nicht wirklich. Da poche ich doch nach wie vor auf meine bekannte Argumentation.

Miss Whatever

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