Erwachsen werden und trotzdem Kind bleiben.
Vorhin habe ich ein Kinderfoto von mir gefunden. Generell ist das relativ unspektakulär, Fotos aus vergangenen Tagen hütet ja jeder in irgendwelchen Alben oder Kisten.
Aber in meinem Fall ist das anders. Von mir wurden früher nur Dias gemacht, die heute auf dem Speicher in meinem Elternhaus unbetrachtet verstauben. Der Diaprojektor hat vor einem Jahrzehnt den Geist aufgegeben und das Projekt "Dias in Digitalbilder umwandeln lassen" wird immer wieder auf unbestimmte Zeit verschoben. Ein Fotoalbum mit den schönsten Abzügen hat mir meine Oma mal zu Weihnachten geschenkt. Ich glaube, dieses Album wäre der erste Gegenstand, den ich aus meiner brennenden Wohnung retten würde.
Auf der doch recht nüchternen Suche nach meiner aktuellen Lohnsteuerkarte fiel mir also heute wie gesagt ein einzelnes Kinderfoto von mir in die Hände. Leicht verschwommen und unschön zerkratzt zeigt dieses Foto ein kleines Mädchen in Portaitaufnahme, das den Kopf auf seine kleine Hand stützt und völlig ungewungen in die Kamera grinst. Das Grinsen verursacht Pausbäckchen und entblößt Zähne, die keine Milchzähne mehr sind und sich noch nicht so ganz in das Gesamtbild fügen wollen. Die widerspenstigen Augenbrauen passen zu den zerzausten halblangen Haaren, die mehr schlecht als recht von einem großen Haarreif gehalten werden.
Was mich berührt an diesem Foto ist nicht das Aussehen dieses Kindes, in dem ich mich nur mit Anstrengung wiedererkenne. Es sind nicht die Pausbäckchen, nicht die Stupsnase, nicht die zu großen Zähne, nicht der knallrote Pulli mit dem unschuldigen weißen Kragen. Was mich berührt ist dieser Blick. Dieses völlig zufriedene, gelöste Grinsen mit diesem darin Ausdruck findenden kindlichen Urvertrauen.
Auf der Rückseite des Fotos wurde ein Datum notiert. 11. Februar 1992. Ich war gerade 9 Jahre alt geworden.
Ich weiß, dass es auch damals schon Situationen gab, die neu waren, die angsteinflößend waren, die nicht zu bewältigen zu sein schienen. Und ich erinnere mich noch genau daran, wie ich solchen Situationen entgegengetreten bin. Ich habe von Rolf Zuckowski "Ich schaff das schon" vor mich hin gesungen und habe einfach gemacht. Einfach gemacht mit diesem kindlichen Urvertrauen und am Ende weniger mit Überraschung, als viel mehr mit Genugtuung gesehen, dass Mut belohnt wird.
Wenn ich heute in den Spiegel schaue, dann suche ich das kleine Mädchen von damals, suche nach einem Rest dieses Urvertrauens, nach dieser kindlichen Zuversicht.
Und das Schöne ist: Ich werde fündig. Immernoch. Trotz all den Jahren.
Und ich weiß, was immer eine meiner größten Herausforderungen bleiben wird: Dafür zu sorgen, dass ich niemals vor einem Spiegel stehen werde und vergeblich suche.
Rolf Zuckowski wird mich hoffentlich mein Leben lang begleiten.
Aber in meinem Fall ist das anders. Von mir wurden früher nur Dias gemacht, die heute auf dem Speicher in meinem Elternhaus unbetrachtet verstauben. Der Diaprojektor hat vor einem Jahrzehnt den Geist aufgegeben und das Projekt "Dias in Digitalbilder umwandeln lassen" wird immer wieder auf unbestimmte Zeit verschoben. Ein Fotoalbum mit den schönsten Abzügen hat mir meine Oma mal zu Weihnachten geschenkt. Ich glaube, dieses Album wäre der erste Gegenstand, den ich aus meiner brennenden Wohnung retten würde.
Auf der doch recht nüchternen Suche nach meiner aktuellen Lohnsteuerkarte fiel mir also heute wie gesagt ein einzelnes Kinderfoto von mir in die Hände. Leicht verschwommen und unschön zerkratzt zeigt dieses Foto ein kleines Mädchen in Portaitaufnahme, das den Kopf auf seine kleine Hand stützt und völlig ungewungen in die Kamera grinst. Das Grinsen verursacht Pausbäckchen und entblößt Zähne, die keine Milchzähne mehr sind und sich noch nicht so ganz in das Gesamtbild fügen wollen. Die widerspenstigen Augenbrauen passen zu den zerzausten halblangen Haaren, die mehr schlecht als recht von einem großen Haarreif gehalten werden.
Was mich berührt an diesem Foto ist nicht das Aussehen dieses Kindes, in dem ich mich nur mit Anstrengung wiedererkenne. Es sind nicht die Pausbäckchen, nicht die Stupsnase, nicht die zu großen Zähne, nicht der knallrote Pulli mit dem unschuldigen weißen Kragen. Was mich berührt ist dieser Blick. Dieses völlig zufriedene, gelöste Grinsen mit diesem darin Ausdruck findenden kindlichen Urvertrauen.
Auf der Rückseite des Fotos wurde ein Datum notiert. 11. Februar 1992. Ich war gerade 9 Jahre alt geworden.
Ich weiß, dass es auch damals schon Situationen gab, die neu waren, die angsteinflößend waren, die nicht zu bewältigen zu sein schienen. Und ich erinnere mich noch genau daran, wie ich solchen Situationen entgegengetreten bin. Ich habe von Rolf Zuckowski "Ich schaff das schon" vor mich hin gesungen und habe einfach gemacht. Einfach gemacht mit diesem kindlichen Urvertrauen und am Ende weniger mit Überraschung, als viel mehr mit Genugtuung gesehen, dass Mut belohnt wird.
Wenn ich heute in den Spiegel schaue, dann suche ich das kleine Mädchen von damals, suche nach einem Rest dieses Urvertrauens, nach dieser kindlichen Zuversicht.
Und das Schöne ist: Ich werde fündig. Immernoch. Trotz all den Jahren.
Und ich weiß, was immer eine meiner größten Herausforderungen bleiben wird: Dafür zu sorgen, dass ich niemals vor einem Spiegel stehen werde und vergeblich suche.
Rolf Zuckowski wird mich hoffentlich mein Leben lang begleiten.
Miss Whatever - 20. Jan, 01:01
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