Ups.
Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich mit diesem Beitrag völlig blamiere: Hier ein kleiner Erfahrungsbericht von diesem Nachmittag.
Wenn man schon in einer Millionenstadt an seiner Hausarbeit arbeitet und sowieso seit längerem entnervt ist von der süßen kleinen Medienwissenschafts-Abteilung in der Universitäts-Bibliothek Trier, dann liegt der Gedanke nahe, die Universitäts-Bibliothek der LMU in München aufzusuchen und sich dort mit passender Literatur einzudecken.
Der Münchner Online-Bibliotheks-Katalog funktioniert ähnlich dem der Trierer Bibliothek, in kurzer Zeit sind ein Duzend vielversprechender Titel gefunden.
Alle Titel und Signaturen akribisch auf einen Zettel notiert steige ich also nach einem Abstecher in die Innenstadt an der U-Bahn-Station aus und fahre mit der Rolltreppe rein in den strömenden Regen. Aber halb so schlimm, ich bin ja nicht aus Zucker und weit kanns nicht mehr sein. Dachte ich. Leider bin ich eine Station zu früh ausgestiegen und stiefele wie eine nasse Katze in das riesige Foyer der Bibliothek.
Ich suche vergeblich nach Hinweisschildern und steuere deshalb auf den einzigen Schalter zu, den ich entdecken kann und frage, wo ich die Magazinbestände finde. Der mürrische Mann ist aber nur der Pförtner und nicht sehr kommunikativ. Entschuldigung. Schnell weg.
Nachdem ich die Schließfächer gefunden und meine Sachen eingeschlossen habe, laufe ich auf der überdimensionalen Steintreppe gefühlte hunderttausend Stufen in den ersten Stock. Immernoch keine hilfreiche Beschilderung.
Ich finde den nächsten Schalter. Brav stelle ich mich an, bis alle Besucher vor mir dem Bediensteten ihre Unterlagen gezeigt haben und die Schranke passieren dürfen. Ich stelle erneut meine Frage nach den Magazinbeständen. Diesmal habe ich einen etwas freundlicheren Mann erwischt, der allerdings nichts anderes tut, als die ein- und ausgehenden Besucher zu kontrollieren. Verdammt.
Kleinlaut schleiche ich zu dem nächsten Tresen und traue mich kaum noch zu fragen. Aber hier bin ich richtig. Information. Jedoch nur eine kleine. Er könne mir nur eine vage Auskunft geben, macht nichts, besser als nix. Ah ja, ok, also durch die Tür durch und dann rechts fängts bei den 0001ern an. Danke vielmals.
Ich schlängele mich durch dicht beieinander stehende und von fleissigen Menschen besetzte Lesetische, jeder nobel mit Leselampe und Stromanschluss ausgestattet und suche. Und suche. Und suche. Und komme mir immer unfähiger vor. Irgendwann gebe ich mich geschlagen und wende mich an die nächste Informationsstelle.
Diesmal starte ich sofort mit der Entschuldigung, zum ersten Mal in dieser Bibliothek zu sein und mich nicht auszukennen. Der nette Herr sieht sich meine Notizen mit den Signaturen an, schaut hoch, grinst und sagt "Junge Frau, das sind die Signaturen der Universitätsbibliothek".
Ich grinse zurück und antworte selbstbewusst "Ich weiß". Er grinst noch breiter und erwidert "Die ist um die Ecke. Sie sind hier in der Bayrischen Staatsbibliothek".
Oh Erde, tu dich auf.
Peinlich. Aber sowas von. Der gute Mann erklärt mir dann stolz, als sei es seine eigene Erfindung, das System der bayrischen Bibliotheken und sagt, die Bücher die ich suche hätten sie da, ich könne sie jetzt ja dann gleich bei ihm bestellen, sie seien dann in drei Tagen da.
Ich traue mich ja kaum noch zu fragen, aber... bestellen? Ich denke sie sind vorrätig? Er grinst noch breiter und sagt triumphierend "Diese Bibliothek besitzt über 9 Millionen Bücher. Da sind sie noch in einer Woche mit der Suche beschäftigt".
Aha. Egal. Rückzug. Rückzug! Ich brauche diese Bücher nicht, ich brauche gerade nichts als ein Entkommen aus dieser Peinlichkeit. Ich nehme meinen letzten Rest Charme zusammen und lache "Nunja, ich studiere an der Universität in Trier, da ist das alles etwas... überschaubarer. Das sind ja hier dann doch andere Dimensionen...". Jetzt lacht der Herr auch, fast etwas zu laut für den ehrwürdigen Lesesaal. "Jaja, ich weiß. Meine Frau kommt aus Pallien. Das ist tatsächlich eine andere Dimension".
Dann drückt er mir meine Notizen zurück in die Hand und rät mir verständnisvoll und beinahe mitleidig, wenn ich zurück zuhause sei, die gewünschten Bücher doch einfach per Fernleihe von München nach Trier zu bestellen. Das würde eh kaum länger dauern, als die Ausleihe vor Ort in München.
Oh Welt, du Dorf. Oh Lisa, du Schaf.
In diesem Sinne verabschiede ich mich in eine Woche internetlosen Rest-Urlaub in München. Peinlicher kanns eh nicht mehr werden.
Wenn man schon in einer Millionenstadt an seiner Hausarbeit arbeitet und sowieso seit längerem entnervt ist von der süßen kleinen Medienwissenschafts-Abteilung in der Universitäts-Bibliothek Trier, dann liegt der Gedanke nahe, die Universitäts-Bibliothek der LMU in München aufzusuchen und sich dort mit passender Literatur einzudecken.
Der Münchner Online-Bibliotheks-Katalog funktioniert ähnlich dem der Trierer Bibliothek, in kurzer Zeit sind ein Duzend vielversprechender Titel gefunden.
Alle Titel und Signaturen akribisch auf einen Zettel notiert steige ich also nach einem Abstecher in die Innenstadt an der U-Bahn-Station aus und fahre mit der Rolltreppe rein in den strömenden Regen. Aber halb so schlimm, ich bin ja nicht aus Zucker und weit kanns nicht mehr sein. Dachte ich. Leider bin ich eine Station zu früh ausgestiegen und stiefele wie eine nasse Katze in das riesige Foyer der Bibliothek.
Ich suche vergeblich nach Hinweisschildern und steuere deshalb auf den einzigen Schalter zu, den ich entdecken kann und frage, wo ich die Magazinbestände finde. Der mürrische Mann ist aber nur der Pförtner und nicht sehr kommunikativ. Entschuldigung. Schnell weg.
Nachdem ich die Schließfächer gefunden und meine Sachen eingeschlossen habe, laufe ich auf der überdimensionalen Steintreppe gefühlte hunderttausend Stufen in den ersten Stock. Immernoch keine hilfreiche Beschilderung.
Ich finde den nächsten Schalter. Brav stelle ich mich an, bis alle Besucher vor mir dem Bediensteten ihre Unterlagen gezeigt haben und die Schranke passieren dürfen. Ich stelle erneut meine Frage nach den Magazinbeständen. Diesmal habe ich einen etwas freundlicheren Mann erwischt, der allerdings nichts anderes tut, als die ein- und ausgehenden Besucher zu kontrollieren. Verdammt.
Kleinlaut schleiche ich zu dem nächsten Tresen und traue mich kaum noch zu fragen. Aber hier bin ich richtig. Information. Jedoch nur eine kleine. Er könne mir nur eine vage Auskunft geben, macht nichts, besser als nix. Ah ja, ok, also durch die Tür durch und dann rechts fängts bei den 0001ern an. Danke vielmals.
Ich schlängele mich durch dicht beieinander stehende und von fleissigen Menschen besetzte Lesetische, jeder nobel mit Leselampe und Stromanschluss ausgestattet und suche. Und suche. Und suche. Und komme mir immer unfähiger vor. Irgendwann gebe ich mich geschlagen und wende mich an die nächste Informationsstelle.
Diesmal starte ich sofort mit der Entschuldigung, zum ersten Mal in dieser Bibliothek zu sein und mich nicht auszukennen. Der nette Herr sieht sich meine Notizen mit den Signaturen an, schaut hoch, grinst und sagt "Junge Frau, das sind die Signaturen der Universitätsbibliothek".
Ich grinse zurück und antworte selbstbewusst "Ich weiß". Er grinst noch breiter und erwidert "Die ist um die Ecke. Sie sind hier in der Bayrischen Staatsbibliothek".
Oh Erde, tu dich auf.
Peinlich. Aber sowas von. Der gute Mann erklärt mir dann stolz, als sei es seine eigene Erfindung, das System der bayrischen Bibliotheken und sagt, die Bücher die ich suche hätten sie da, ich könne sie jetzt ja dann gleich bei ihm bestellen, sie seien dann in drei Tagen da.
Ich traue mich ja kaum noch zu fragen, aber... bestellen? Ich denke sie sind vorrätig? Er grinst noch breiter und sagt triumphierend "Diese Bibliothek besitzt über 9 Millionen Bücher. Da sind sie noch in einer Woche mit der Suche beschäftigt".
Aha. Egal. Rückzug. Rückzug! Ich brauche diese Bücher nicht, ich brauche gerade nichts als ein Entkommen aus dieser Peinlichkeit. Ich nehme meinen letzten Rest Charme zusammen und lache "Nunja, ich studiere an der Universität in Trier, da ist das alles etwas... überschaubarer. Das sind ja hier dann doch andere Dimensionen...". Jetzt lacht der Herr auch, fast etwas zu laut für den ehrwürdigen Lesesaal. "Jaja, ich weiß. Meine Frau kommt aus Pallien. Das ist tatsächlich eine andere Dimension".
Dann drückt er mir meine Notizen zurück in die Hand und rät mir verständnisvoll und beinahe mitleidig, wenn ich zurück zuhause sei, die gewünschten Bücher doch einfach per Fernleihe von München nach Trier zu bestellen. Das würde eh kaum länger dauern, als die Ausleihe vor Ort in München.
Oh Welt, du Dorf. Oh Lisa, du Schaf.
In diesem Sinne verabschiede ich mich in eine Woche internetlosen Rest-Urlaub in München. Peinlicher kanns eh nicht mehr werden.
Miss Whatever - 15. Sep, 17:40
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