Dienstag, 24. Januar 2006

Menschenkenntnis

Bis vor vier Monaten hätte ich ohne weiteres behauptet, mit Menschenkenntnis gesegnet zu sein und den gesunden Widerspruch von grundsätzlicher Skepsis und kindlicher Naivität in mir zu vereinen.
Aber ich wurde eines besseren belehrt. Musste leider feststellen, dass ich offensichtlich nicht nur in puncto Menschenkenntnis kräftig versagt habe, sondern auch jede Skepsis der allzu stark ausgeprägten Naivität zum Opfer gefallen ist. Was mir dann doch sehr stark zu denken gegeben hat.
Es hat weh getan. Ja. Aber ich habe es zugelassen. Zugelassen, weil es zu lohnen schien. Und im Grunde war das ja auch gut so. Denn das Risiko verletzt zu werden nicht zu zulassen bedeutet im Gegenzug, die Chance glücklich zu werden zu verweigern.
Also hat so eine gewissen Grundnaivität eigentlich doch ihr Gutes. Nur so kann man Menschen offen und unbefangen gegenübertreten und ihnen die Chance geben, einem nahe zu kommen. Und umgekehrt: nur so gibt man sich selbst doch die Chance, sich fallen zu lassen und Nähe aufzubauen.
Deswegen möchte ich diese Naivität eigentlich gar nicht aufgeben. Ich möchte glauben können, dass alle Menschen in erster Linie gut sind und es gut meinen. Und ich möchte vor allem gerade jetzt allen Verstand ausschalten können und dem Bauchgefühl den Vortritt lassen.
Ich will nicht blockiert werden von schechten Erfahrungen, die mir das anhängen, was man so schön "Altlasten" nennt. Und ich will nicht wegen zuviel Mißtrauen einem Menschen - und damit auch mir - Nähe verweigern, weil ich glaube, in ihm altbekannte negative Züge zu erkennen.
Ich will mich fallen lassen. In der Hoffnung aufgefangen zu werden.

Mittwoch, 18. Januar 2006

Wieviel Platz ist da drin?

Ist der Raum im menschlichen Gehirn eigentlich begrenzt? Erreicht man irgendwann den Punkt, an dem nichts mehr reinpasst? Den Moment, an dem Warnlampen aufleuchten und mitteilen, dass der Speicherplatz für die auszuführende Anwendung nicht ausreicht?
Oder funktioniert das wie auf meinem Schreibtisch - wenn nichts mehr dazu gepackt werden kann, fällt der alte Krempel eben auf der anderen Seite von der Kante runter? Und falls man dieses Prinzip tatsächlich auch auf das Gehirn anwenden kann - ist das Studium dann nicht eigentlich Quatsch?
Angenommen ich sitze - so wie heute mal wieder - bis spät abends über den Büchern und Readern und Pressestimmen und bemühe mich ganz aufrichtig, mich auf den folgenden Uni-Tag gewissenhaft vorzubereiten. Bedeutet das nicht nach der eben gefundenen Theorie, dass ich mir mit neu angeeignetem Wissen altes aus dem Gehirn verbanne? Man stelle sich doch mal vor, ich wüsste morgen über 'Discourse Analysis' bescheid und könnte auf Spanisch über 'la inflación, el desempleo y el analfabetismo' in Lateinamerika diskutieren, hätte dafür aber vergessen, wie ich meine Schnürsenkel binde. Gar nicht erst auszudenken, was ich alles vergessen müsste, um später meine Magisterarbeit schreiben zu können...
Nein, diese Theorie muss neu durchdacht werden, das kann so nicht funktionieren. Einstein wäre sonst nicht alt geworden.
Nichtsdestotrotz beschleicht mich das Gefühl, dass mein Gehirn langsam aber sicher eine externe Festplatte gebrauchen könnte. Oder auch einfach mal eine Stunde mehr Schlaf. Vielleicht versuche ich's heute fürs erste mal damit.

Reiflich unausgereift...

Es ist schon wieder viel zu spät geworden.
Das war eine typische Wassermann-Aktion: Ein Stichwort aufgeschnappt, eine grandiose Idee ausgesponnen, überhastet die Umsetzung angegangen und mit der Realität konfrontiert zugeben müssen, dass man die Sache effektiver hätte angehen können.
Aber was soll's - so entsteht mein erstes Weblog aus einem Bauchgefühl heraus. Ohne Auftrag, ohne Struktur und ohne zufriedenstellendes Layout, dafür aber mit umso mehr Motivation und dem Gefühl, eine gute Schnapsidee gehabt zu haben, die ganz entgegen bekannter Wassermann-Manier weiter verfolgt werden wird.

Miss Whatever

"Das ist meine Weltanschauung, wer aber die gegenteilige hat kann weise sein, sagt der Weise. Das ist meine Weltanschauung, und wer eine andere hat ist ein Tor, sagt der Tor." (Marie Freifrau von Ebner-Eschenbach, 1830 - 1916)

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